Nina-Eibach-Förderpreis

Rede zur Entlassfeier der Bigge-Lenne-Gesamtschule Finnentrop 2022

Am 14. November 1951 in Plettenberg geboren ging Sieglinde, genannt Nina, Eibach dort später auf das städtische Gymnasium, nach Abschluss durchlief sie eine Ausbildung in einer örtlichen Wirtschafts- und Steuerberatungs-Sozietät, parallel besuchte sie Sprachenschulen, verbunden mit einigen Auslandsaufenthalten.

In der Zwischenzeit war Wilfried Eibach in 1959 seinem Vater Heinrich zur Hilfe gekommen, um das winzige 3-Mann-Unternehmen zu erhalten. Nach dem Tode des Vaters in 1967 führte Wilfried das wachsende Unternehmen allein weiter – schon bald benötigte er Unterstützung in der Unternehmensführung, insbesondere im Vertrieb.

Nina begann ihre Arbeit für und mit Eibach 1974 und war von Anfang an ein belebender Geist, interessiert an allen Facetten des kleinen Unternehmens. Die Reise des Unternehmens konnte beginnen. Nina war am Aufbau der Unternehmensgruppe mit Vertriebspartnern auf allen fünf Kontinenten gemeinsam mit ihrem Ehemann Wilfried maßgeblich beteiligt. Beide waren nicht zu ängstlich, Risiken einzugehen; sie sahen eher die Chancen bei bahnbrechenden Entscheidungen und kamen zu der Einsicht, dass „das größte Risiko sein kann, wenn man oder Frau (!), gar keines eingeht“. Beide sahen weniger das Risiko, sondern liebten die Herausforderung, neue Kunden, neue Märkte neue Territorien zu entdecken, zu erforschen und zu gewinnen.

Dieser Geist, diese Leidenschaft ist auch heute noch in der weltweiten Eibach Gruppe weiterhin quicklebendig und beseelt uns täglich.

Im Jahre 1987 haben Nina und Wilfried "Eibach USA" in Kalifornien gegründet - heute ein Unternehmen mit rund 160 Mitarbeitern.

Privat lebten beide einen großen Teil ihres Lebens in ihrem Haus in Tustin, einem Stadtteil von Los Angeles, und mussten im nahen Santa Ana die sozialen Spannungen, Schwierigkeiten, die Chancenlosigkeit bei Kindern und Jugendlichen erleben, die gezwungen sind, in einem solchen Getto aufzuwachsen. Oft lernen sie nicht einmal die englische Sprache, die die Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe in den USA bildet, gleiches gilt auch hier in Europa, spätestens seitdem wir die ersten Flüchtlingsströme zu bewältigen hatten.

In 2006 haben Nina und Wilfried in Finnentrop die gemeinnützige Eibach-Stiftung gegründet. Seitdem sind wir hier ganz breit aufgestellt mit der Sprachförderung und ähnlichen Aktivitäten für Kinder aus Syrien, Afghanistan und aktuell der Ukraine; parallel sind wir noch engagiert in der Kulturförderung.

Kurze Zeit später haben beide dann konsequenterweise die „Eibach Charity Foundation“ in Kalifornien gegründet.

Schon seit vielen Jahren unterstützen wir durch die Foundation die Institution „KidWorks“ in Santa Ana.

Wilfried und Nina wollten dort jungen Menschen Ausbildungschancen anbieten, ähnlich dem deutschen dualen System.

Mehrere Jahre haben wir nach dem richtigen Partner gesucht und haben ihn mit der RCCD, den Riverside County College District (vergleichbar dem hiesigen Schulverbund), in diesem Jahr gefunden und hoffen auf eine gedeihliche und dauerhafte Partnerschaft - ganz im Sinne und im Geiste von Nina Eibach – hüben wie drüben - sie wird uns von oben zusehen und begleiten.

Eine ähnliche Chance, die Ausbildung junger Menschen zu unterstützen, hat die Eibach-Stiftung hier in der Bigge-Lenne-Gesamtschule erhalten. Ein Grundpfeiler für den Erfolg des Unternehmens Eibach beruht auf dem Miteinander und somit auf der Empathie der Beteiligten.
Aus diesem Grund hat sich der Vorstand und das Kuratorium der Eibach-Stiftung entschlossen, jährlich die Schüler des Abschlussjahrgangs dieser Schule zu prämieren, die entweder sehr gute schulische Leistungen gezeigt haben oder durch gute Noten und herausragendes soziales Engagement aufgefallen sind.

Der oder die Jahrgangsbeste des Abschlussjahrgangs erhält ein Stipendium in Höhe von 1.000 € von der Eibach-Stiftung, zwei Schüler bzw. Schülerinnen, die durch gute Noten und soziales Engagement glänzen, erhalten während des Besuches einer weiterführenden Schule  ein monatliches Stipendium in Höhe von 50 €.


Wir wünschen allen Absolventen der Bigge-Lenne-Gesamtschule eine erfolgreiche weitere Ausbildung, ein gesundes und zufriedenes Leben.

Wilfried Eibach